Diesen Sommer werden die EU-Institutionen darüber debattieren, wie die Treibhausgas-Emissionen bis 2040 um 90% im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden können. Hermine Mitter ging in ihrem Vortrag auf mögliche Auswirkungen dieses Dekarbonisierungsziels für Österreich ein. Konkret stellte sie vier Szenarien vor, die im Forschungsprojekt NetZero2040 gemeinsam mit Stakeholdern entwickelt wurden. Alle vier Szenarien folgen dem Emissionsreduktionspfad bis 2040 und unterscheiden sich nach Endenergiebedarf und Importanteilen von Energieträgern.
Für Österreich zeigen sich drei zentrale Ergebnisse:
- Der Endenergieverbrauch geht in allen Szenarien zurück. Hauptgründe dafür sind die Elektrifizierung von Mobilität und Raumwärme sowie Maßnahmen auf der Nachfrageseite, wie zum Beispiel die Reduktion der zurückgelegten Kilometer.
- Die Struktur des Energiesystems verändert sich in allen Szenarien grundlegend. Dazu zählt ein rascher Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bei einem gleichzeitigen, drastischen Rückgang des Einsatzes fossiler Energieträger.
- Die Geschwindigkeit, mit der das Energiesystem verändert werden muss, um klimaneutral zu werden, ist beispiellos. Sowohl Photovoltaik als auch Windkraft müssen in absoluten Zahlen schneller ausgebaut werden, als dies in der Vergangenheit bei Wasserkraft, Windkraft oder bei Erdgas der Fall war.
Damit wird einmal mehr deutlich, dass sich Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen engagieren müssen, um das Klimaneutralitätsziel bis 2040 zu erreichen.